Wandern in Lappland

Allgemein

Wer in Lappland auf Tour geht, sollte sich auf gewisse Dinge einstellen, die bei uns nicht selbstverständlich sind. Andere Probleme, die es in Mitteleuropa gibt, fallen hingegen weg.

Damit sich die lange Anreise lohnt, solltest du mindestens zwei bis drei Wochen einplanen.

Anreise

Zur Anreise nach Lappland stehen die unterschiedlichsten Verkehrsmittel zur Verfügung. Der Anreiseweg nach Lappland ist auch immer davon abhängig, wo man nach Lappland hin möchte.

Die Anreise in den hohen Norden wird mit Abstand der teuerste Bestandteil eurer Fahrt sein. Es hilft ein ordentlicher, frühzeitiger Preisvergleich.

Genaue Informtionen für die Anreise zu den Start- und Zielpunkten findest du direkt bei den Wanderrouten.

Mit dem Flugzeug

SAS fliegt von zahlreichen deutschen Flughäfen über Stockholm oder Kopenhagen nach Kiruna, Luleå und Oulu in Lappland. Für junge Leute gibt es, wenn man rechtzeitig bucht, günstige Tarife.

Finnair fliegt nach Helsinki und von dort weiter nach Rovaniemi und zu weiteren Flughäfen in Nordfinnland.

Es fliegen viele weitere Fluggesellschaften nach Skandinavien. Da sich diese ständig ändern, habe ich hier auf eine weitere Erläuterung verzichtet.

Oft ist es günstiger, nur nach Südskandinavien zu fliegen und ab dort mit der Bahn weiterzufahren. Der Flughafen Stockholm-Arlanda liegt direkt an der Bahnlinie in Richtung Lappland. Auch die Nachtzüge halten in "Arlanda C". Die meisten Fluggesellschaften fliegen diesen Flughafen an. Eine Ausnahme ist die Fluggesellschaft Ryanair, die den Flughafen Stockholm Skavsta anfliegt. Dieser ist ca. 100km südlich von Stockholm. Der Zeit- und Kostenaufwand von dort ist deutlich höher.

Bei der Anreise per Flugzeug sollte man bedenken, dass der Transport von Brennstoffen (auch für Kocher) verboten ist.

Mit der Bahn

(Schwedisch und Norwegisch) Lappland ist gut mit der Bahn von Deutschland erreichbar. Mit nur zwei bis drei Umstiegen kommt man von zahlreichen deutschen Städten über Kopenhagen, Malmö und Stockholm nach Kiruna und Narvik. Man fährt dazu über Hamburg über die Jütlandlinie nach Kopenhagen (die Vogelfluglinie mit der Fähre zwischen Puttgaden und Rødby wird derzeit nicht mehr durchgehend bedient). Dort hat man Anschluss Anschluss an einen X2000 nach Stockholm (manchmal ist ein Umstieg in Malmö erforderlich). Ab Stockholm fährt man dann mit dem Nordlandståget nach Lappland.

Leider gibt es keinen direkten Nachtzug von Süddeutschland nach Kopenhagen mehr. Es gibt jedoch inzwischen Nachtzüge von Berlin und Hamburg direkt nach Stockholm. Von Süddeutschland kann sich die Anreise mit dem Nachtzug nach Hamburg anbieten.

Auf norwegischer Seite kommt man über Oslo und Trondheim nach Bodø. Diese Anreise ist jedoch sehr deutlich zeitaufwändiger als über Schweden nach Narvik. Besonders der Bahnverkehr zwischen Göteborg und Oslo ist nur sehr eingeschränkt verfügbar. Es kann vorkommen, dass man hier auf einen Bus ausweichen muss.

Um in den finnischen Teil Lapplands per Bahn zu kommen, gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten. Entweder fährt man nach Stockholm und setzt dort mit der Fähre nach Turku oder Helsinki über oder direkt von Travemünde nach Helsinki. Eine weitere Möglichkeit ist, dass man über Boden nach Haparanda in Nordschweden an der Grenze zu Finnland fährt. Von dort kommt man weiter mit dem Bus nach Kemi und Oulu. Für diese Busverbindung ist meines Wissens nach sogar der Interrail Pass gültig.
In Nordfinnland kommt man mit der Bahn nach Rovaniemi, Kemijärvi und Kolari. Beachte bei dem Übergang Finnland die Osteuropäische Zeit hat und eine Stunde voraus ist.

Die Anreise mit der Bahn lässt sich auch gut mit einem Flug nach Südschweden oder Südfinnland kombinieren.

Zu den meisten Ausgangspunkten, die nicht entlang der Bahnlinien liegen, fahren Busse.

Tarife

Nach Malmö oder Stockholm kommt man meistens sehr günstig mit einem der "EuropaSpezial"-Angebote der Deutschen Bahn (rechtzeitig buchen). Für Reisen innerhalb Schwedens kann ein Interrail-Pass preislich attraktiv sein. Zu beachten gibt es dabei, dass zu dem Interrail-Pass noch Reservierungsgebühren für die schwedischen Nacht- und Schnellzüge hinzukommen. Für über 26-Jährige wird der Interrail-Pass evtl. sogar teurer sein als ein reguläres Zugticket. Der Interrail-Pass für Schweden ist auch der Bahnstrecke zwischen Kiruna und Narvik in Lappland auch auf dem norwegischen Teil der Strecke gültig.

Die Tickets und Reservierungen der schwedischen Bahngesellschaft sind problemlos über das Internet buchbar. Sie können mit Kreditkarte bezahlt werden und selbst ausgedruckt werden. Die Tickets sind immer an die Personen gebunden (Ausweiskontrollen im Zug!). Die Reservierungen, besondern für die Nachtzüge, sollten so früh wie möglich gebucht werden.

Wer mit dem Interrail-Pass reist, kann die norwegischen Reservierungen nur vor Ort oder telefonisch buchen. Die telefonische Buchung hat bei mir mit Kreditkate auf Englisch einwandfrei funktioniert.

Seit der Interrail Global Pass auch je einen Tag zur Aus- und Einreise nach Deutschland gültig ist, kann dieser eine günstige und einigermaßen flexible Alternative sein. Mit dem Interrail Pass erhält man auch auf einigen Fähren einen Rabatt.

Links

www.bahn,de
www.resrobot.se
www.sj.se
www.snalltaget.se
www.vr.fi
www.matkahuolto.fi
www.vy.no
www.sj.no
www.rutebok.no

Mit dem eigenen Auto

Zahlreiche Fähren bringen euch direkt von Deutschland (über Dänemark) nach Südschweden. Man sollte bedenke, dass man von dort noch eine sehr lange Autofahrt vor sich hat. Von Malmö bis hoch in den Norden sind es rund 2000 km. Das entspricht einer Strecke vom Hamburg nach Süditalien.

Transport in Lappland

In Lappland gibt es nur wenige Bahnlinien. Der restliche Verkehr erfolgt mit Bussen. Das Netz ist relativ gut, jedoch fährt manchmal nur einmal pro Tag ein Bus, von Enontekiö nach Kautokeino sogar nur alle zwei Tage und das auch nur in dem Sommermonaten.

Man sollte sich also unbedingt vorher über Abfahrts- und Ankunftszeiten erkundigen. Bei Grenzüberschreitenden Verbindungen nach Finnland ist ganz wichtig, dass Finnland eine Stunde Zeitverschiebung voraus hat.

Bei den einzelnen Routen ist die Anreise zu Start und Ziel detailiert beschrieben.

Die folgenden Links sollten bei der Planung weiterhelfen:

www.matkahuolto.fi
www.eskelisen-lapinlinjat.com
www.ltnbd.se
www.rutebok.no
www.177troms.no
www.177nordland.no
www.resrobot.se

In Lappland gibt es sehr gut markierte Fernwanderwege. Oft sind diese nur markiert, aber nicht oder nur teilweise als Weg ausgebaut. Eine gute Karte gehört dennoch ins Gepäck. Die Karten mit dem Maßstab von 1:100000 sind für Touren in Lappland in der Regel ausreichend, auch für Touren abseits der markierten Wanderwege.

Wer die markierten Wege verlassen möchte, gut mit Karte und Kompass umgehen können. Die Orientierung ist anhand von Flüssen, Seen, Täler und Berge oft einfach möglich. Schwieriger kann auf auf größeren Hochebenen werden. Hier kann es vorkommen, dass man längere Zeit nach Himmelrichtung laufen muss.

Der Ausbauzustand der Wanderwege ist sehr unterschiedlich. Oft führen Stege über die Sümpfe.

Während man sich in Mitteleuropa oder Südskandinavien meistens eine Route aus vielen Wegen zuammenstellt, führen durch eure gewählte Fahrtenregion meist nur wenige Wanderpfade. Oft läuft man 20km und mehr, ohne an eine Wegkreuzung zu gelangen. Die meisten Routen sind jedoch gut markiert, jedoch meist nicht als Weg "ausgebaut".

Die Markierung ist von Land zu Land unterschiedlich. In Norwegen bilden meistens Steinmännchen die Wegmarkierung. In Wäldern sind zusätzlich Farbkleckse an den Bäumen. Schweden bietet mit seinen roten Kreuzen gleichzeitig eine Wintermarkierung. Wenn die Sommerroute mal von der Winterroute abweicht, ist diese mit Steinmännchen oder Farbklecksen markiert. Finnland verwendet im freien Gelände als Markierung ca. 50cm hohe Holzpfosten und in den Wälden wie seine Nachbarn Farbkleckse.

Kartenmaterial

Wanderkarten sind für alle drei Länder problemlos im deutschen Buchhandel erhältlich. Die Katographie ist jedoch sehr unterschiedlich. Der Maßstab der Karten ist meist 1:100000. Dies erscheint sehr klein. Für die Orientierung im nordischen Gelände ist dies jedoch völlig ausreichend.

In machen Regionen von Norwegen sind keine "Turkarts" vorhanden. Hier kommt man leider nicht um Karten der Serie "Norge 1:50000" herum. Die kleinen Ausschnitte und der große Maßstab machen es notwendig, dass man viele Karten kaufen und mit sich führen muss.

Die benötigten Karten findest du bei den Routenvorschlägen.

Wo bekommst du Karten?

Geobuchhandlung Kiel www.nachnorden.de
MapFox www.mapfox.de

Ausrüstung

Lappland stellt besondere Anforderungen an Kleidung und Ausrüstung. Für bis zu zweiwöchigen Touren sind Rucksäcke ab 65 Liter mit Innengestell gut geeignet. Von welcher Marker du dir einen Rucksack zulegt, spiel so gut wie keine Rolle. Das wichtigste ist, dass ein Rucksack dir selbst gut passt.

Wichtig sind natürlich auch die Schuhe. Viele skandinavische Wanderer schwören auf Gummistiefel. Wasserdichte Bergschuhe sind jedoch völlig ausreichend. Vor allem ist man mit diesen im klaren Vorteil, wenn man Geröllfelder passieren muss. Dies kommt auf einigen Strecken sehr häufig vor. Für eine Fahrt in Lappland wegen den Sümpfen und Flüssen Bergschuhe mit GoreTex empfehlenswert. Gamaschen sind für feuchte Passagen eine sinnvolle Ergänzung. Als Wandersocken sind Socken aus Merinowolle sehr zu empfehlen, weil diese auch nach tagelangem Tragen sehr geruchsneutral sein.

Zu "Zelt oder Kohte" findest du im Bereich Übernachtung Informationen.

Feuer machen ist an manchen Stellen in Lappland sehr schwierig, weil es weit und breit kein Holz gibt. Im östlichen Teil besteht in den Wäldern außerdem im Sommer oft Waldbrandgefahr. Die Mitnahme eines Kocher ist sehr zu empfehlen. Am besten hat sich mein Sturmkocher der Schwedischen Firma Trangia bewährt. Er ist einfach zu handhaben, gut zu verpacken und Spiritus ist in allen drei Ländern problemlos erhältlich.

Bei der Bekleidung gehören in jedem Fall auch im Sommer Regenjacke, Handschuhe, Mütze und Schal ins Gepäck. Ich empfehle, direkt auf der Haut keine reine Baumwolle zu tragen, weil dies wenn man durchnässt ist, schnell unangenehm wird. Wer Laufbekleidung hat, nimmt diese am besten als "unterste Schicht" zum Wandern. Ein warmes Fleece und eine bequeme lange Hose sollten natürlich auch nicht fehlen.

Die Packliste soll dir helfen, dass du nichts wichtiges vergisst.

Flussüberquerungen

In Lappland führt nicht über jeden Bach eine Brücke, nicht einmal über jeden Fluss. Im Spätsommer ist das Flussqueren in der Regel kein Problem. Zur Zeit der Schneeschmelze und wenn es viel geregnet hat, kann es jedoch problematisch werden. Die zu querenden Flüsse können sehr breit sein. Auf dem Nordkalottleden war der breiteste über 200m breit.

Tipps zum Flussqueren

  • Ein Wanderstock ist als dritter Fuß und zum Auffinden von Tiefen sehr hilfreich.
  • Wate in in Flussbiegungen.
  • Barfußwaten ist besonders gefährlich. Lasse wenn der Wasserstand niedrig ist deine normalen Wanderschuhe an. Gamaschen sind sehr hilfreich, damit das Wasser nicht oben in den Schuh hineinläuft. Wenn der Wasserstand etwas höher ist, nehme ein paar leichte Turnschuhe oder Sandalen.
  • Wate schräg gegen die Strömung.
  • Löse deinen Hüftgurt beim Durchwaten tieferer Flüsse, damit du deinen Rucksack beim Fall eines Sturzes schnell abwerfen kannst.

Zur Beruhigung: Über fast alle reißenden Flüsse auf den Wanderwege führen (Hänge-) Brücken.

Übernachtung

In allen drei Ländern gilt das Jedermannsrecht. Das heißt, dass Zelten überall außer in der Nähe von Häusern erlaubt ist (zu Häusern zählen auch die Hütten der Wanderverbände). Ausnahmen gelten in Naturreservaten und Nationalparks. Dort ist das Zelten oft nur an den dafür vorgesehenen Plätzen erlaubt.

Auch wenn man seine Kohte als Fahrtenzelt liebt, sollte man sich in Lappland für ein anderes Zelt entscheiden, zumindest im Gebirge. Ein Großteil der Landschaft dort ist vollkommen ungeschützt vor Wind. Im Sturm ist das Aufbauen einer Kohte nahezu unmöglich. Das merkte ich auch erst, als ich dies in Schottland in den Highlands bei einem extremen Sturm versuchte. Außerdem können die Mücken in der Kohte sehr unangenehm werden. Das durch ein anderes Zelt eingesparte Gewicht wird für Lebensmittel frei.

Wer es dennoch mit einer Kohte probieren möchte, kann dies tun. Dann jedoch vielleicht Ende August / Anfang September, wenn die Mückenplage nicht mehr so stark ist. Kohtenstangen müssen in den Gerbirgsregionen mitgeschleppt werden.

Hütten

Die Hütten an den Wanderwegen sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Die Übernachtungspreise sind in Schweden und teilweise auch in Norwegen sehr hoch. In den offnenen Hütten Finnlands ist die Übernachtung kostenlos.

Es kann sich lohnen, in den DNT (Norwegen) oder STF (Schweden) einzutreten. Die Vereine erkenne sich vollständig an. Die Mitgliedschaft endet zum Jahresende automatisch. Man erhält vergünstigte Hüttenübernachtungen. Außerdem ist man berechtigt, den Universalschlüssel für die DNT-Hütten auszuleihen.

In Norwegen ist oft kein Hüttenwart anwesend. Wichtig ist, dass ihr trotzdem ordnungsgemäß bezahlt. Dies kann per Kreditkarte oder Überweisung erfolgen. Dieses System baut auf Vertrauen. Der Unterhalt der Berghütten ist sehr teuer. In Norwegen wird es größtenteils ehrenamtlich gemacht.

In den Rasthütten in Schweden ist das Übernachten nur in Notfällen erlaubt. Falls ihr es doch tun solltet: Verlasst die Hütte morgend früh, verfeuert kein Holz (es ist für Notfälle im Winter) und verbraucht keine Notfalllebensmittel.

Hütten in Norwegen

Die Hütten in Norwegen werden meist vom DNT verwaltet. In Lappland sind diese unbewirtschaftet und unbedient. Das heißt, es gibt weder einen Hüttenwart, noch eine Voratskammer. Die Preise liegen bei ca. 100 NOK pro Person pro Nacht für DNT Mitglieder. Für Personen unter 27 Jahren gibt es einen Rabatt. Die Mitgliedschaft im DAV oder DJH wird nicht anerkannt, jedoch die Mitgliedschaft im schwedischen STF (manchmal nur teilweise).

Die Hütten sind meist sehr gemütlich individuell eingerichtet. Ein Gasherd und Holzofen ist in der Regel vorhanden.

Hütten in Schweden

Hütten in Finnland

 

 

Reisezeit und Wetter

Weil der Sommer im Norden sehr kurz ist, ist die Wandersaison dementsprechend auch zeitlich sehr beschränkt. Auch zu anderen Jahreszeiten sind Wanderungen natürlich durchaus möglich.

Sicher am wenigsten geeignet ist der kurze Frühling im Mai oder Juni, wenn die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht und ganze Täler überschwemmt. Der Sommer geht von Anfang Juli bis Mitte August. Ab Mitte bis Ende August beginnt der Herbst und im Oktober fällt der erste Schnee. Sommer und Herbst für Wanderungen sehr gut geeignet. Hier gilt in der Regel: je später im Sommer, desto besser! Vorteile des Herbstes sind die meist niedrigeren Wassenstände der Flüsse, die spürbare Abnahme der Mückenplage und die reifen leckeren Heidelbeeren. Die Nächte werden jedoch schon sehr kalt und die Mitternachtssonne wird nicht mehr zu sehen sein. Bereits Anfang September muss man mit Nachtfrösten rechnen. Der Winter geht von November bis April. Für Wintertouren bieten sich die Monate März und April besonders an, weil die Tage schon deutlich länger werden.

Als ich 2012 im August auf dem Nordkalottleden war, hörten wir von einigen Norwegern, dass im Juli (!) noch Schneeschmelze war. Eine Brükcke über einem Fluss wurde dadurch komplett weggeschwemmt. Dies zeigt, dass die Naturgewalten in Nordskandinavien unberechenbar sein können.

Wer in den Sommermonaten unterwegs ist, muss sich keine Gedanken darüber machen, ob er rechtzeitig vor Dunkelheit am Ziel ankommt. Im August verschwindet zwar die Sonne hinter dem Horizont, jedoch erst um sehr spät und dunkel wird es nicht. Dies ist ein riesiger Vorteil gegenüber Mitteleuropa

Prinzipiell ist in Lappland immer mit Regen zu rechnen. Das Wetter wechselt oft sehr schnell. Ich habe jedoch auch schon zehn Tage mit nur einmal Regen erlebt.

Mücken

Mücken gehören zum Arktischen Sommer leider dazu. Sie mögen die Dämmerung und feuchte Luft. UV-Strahlung mögen sie wiederum nicht.

Gegenmittel gibt es viele. Das hilfreichste ist nach meiner Erfahrung ein trockener, windiger Platz, ein möglichst mückendichtes Zelt und ein Moskitonetz für den Kopf für den Ernstfall. Wer noch Mückenmittel mitnehmen möchte, sollte dies erst in Skandinavien kaufen. Autan und andere in Deutschland erhältliche Produkte helfen leider nur bedingt.

Verpflegung und Trinkwasser

Auf den meisten Fernwanderwegen gibt es kaum Möglichkeiten, um Proviant nachzukaufen. Hier hat man leider oft keine Alternative zu Fertiggerichten (zumindest teilweise). Eine Planung des Proviants muss im Voraus erfolgen.

Einige Hütten (besonders in Schweden) bieten eine begrenzte Auswahl an Lebensmittel zum an.

Bei Zelttouren gehört natürlich ein Kocher ins Gepäck. Ich empfehle einen Trangia-Kocher mit Gasbrenner.

Durch Proviant für mehr als eine Woche kommt eine große Masse zusammen, die man mit sich tragen muss. Dafür spart man sich im Norden größere Mengen Trinkwasser, die man sonst mit sich schleppen muss. Das Wasser aus fließenden Gewässen ist fast immer problemlos trinkbar. Es kommt auch selten vor, dass man längere Zeit an keinem Trinkwasser vorbeikommt. Eine Flasche mit 1l Volumen ist dementsprechend völlig ausreichend.

Notfälle

In den Gebirgsregionen von Lappland ist meinstens kein Handynetz. An manchen Routen (z.B. Nordkalottleden Kilpisjärvi - Abisko) gibt es auch keine Nottelefone. Da hilft bei einem größeren Unfall nur, dass ein Teil der Gruppe bei der verletzten Person bleibt und der Rest in eines der Täler läuft, wo sich Nottelefone befinden oder Handynetz ist. In der Nähe von Straßen oder Orten ist meistens Handynetz vorhanden. Wenn ihr an einer ungünstigen Stelle seid, sind jedoch über 20 km zurückzulegen.

Um die Vermeidung von Unfällen vorzubeugen, sollte folgendes beachtet werden:

  • Watet niemals barfuß durch Flüsse.
  • Seid beim Barfußlaufen immer vorsichtig.
  • betretet keine Gletscher.
  • Passt bei Geröllfeldern auf, falls die Steine glitschig sind.

Ich empfehle, in Lappland niemals allein zu wandern. Falls du es doch tust, empfehle ich dir, auf etwas frequentierten Routen zu bleiben, wo du doch immer wieder andere Leute triffst.